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Noch einmal den Bauch vollschlagen und ab nach Bolivien


In Valparaíso haben wir die nächsten Reiseschritte geplant, zuerst Bolivien und dann auch Peru. Dabei kamen wir auf das hohe kulinarische Niveau in Peru zu sprechen und da kam mir in den Sinn, dass das weltbeste Restaurant 2023 doch in Peru war. Es war tatsächlich das “Central” in Lima, das leider (und verständlicherweise) recht teuer ist, doch wie ich die Liste der 50 besten Restaurants der Welt durchschaue, sticht mir plötzlich ein Lokal in Santiago de Chile ins Auge - das Boragó. Platz 5 aller lateinamerikanischen Restaurants in 2024 und auf Platz 29 weltweit - um das einzuordnen, ein “Steirereck” ist auf Platz 22 und genau einen Platz hinter (!) dem Boragó ist jemand, den man bei uns von den Kochshows (“Kitchen Impossible”) sicher kennt: Tim Raue mit seinem Haubenrestaurant in Berlin. Raue hat einen sehr guten Ruf und Vergleiche über Kontinente und Kulturen hinweg sind sicher schwierig, aber dass das Boragó eine gute Adresse ist, das war uns schnell klar. Und verglichen mit den europäischen Lokalen auf diesem Niveau war das Boragó zwar schon auch teuer, aber leistbar. Gönn dir.

Was unser Outfit angeht: Wir reisen mit Rucksack, natürlich hamma da kein Gala-Outfit dabei. Steffi tut sich etwas leichter, denn ein leichtes Sommerkleid und Sandalen können gleich mal als “ordentlich” durchgehen, aber meine Kleidung muss praktisch sein. Drum hab ich mich dann für eines meiner universellen Leinenhemden entschieden (im Lokal dann auch bis oben zugeknöpft), Jeans (da gabs keine Alternative) und eben den Hut - damit es etwas extravagant wirkt. Ich würde so in Österreich nie in ein Haubenlokal gehen, aber da musste ich versuchen zu bluffen. War dann schlussendlich egal, denn andere Gäste waren dort in Shorts und T-Shirt - man muss aber auch sagen, dass man mit hellerer Haut und offensichtlich nicht aus Südamerika kommend sicher positiv diskriminiert wird.

Die “Foodies” werden sicher fragen: Wie war es? Und wir können sagen, dass das Boragó den guten Platz sicher verdient hat. Service 1A, jeder Gang in perfektem Englisch präsentiert, in der Darbietung absolut Weltklasse, geschmacklich außerordentlich. Schwer zu vergleichen, da extrem Seafood-lastig. Und einige Geschmäcker, die wir so einfach nicht kennen. Erstaunlicherweise eine eher schmale Weinkarte (vielleicht 8 Weine glasweise und auch nicht mehr in Flaschen - das war für uns doch überraschend).

Vor jedem Gang bekam man ja eine kleine Erläuterung, wie man ihn am besten isst - das hat uns doch recht amüsiert

Aber schon ein geniales Erlebnis, das uns (fast schon: leider) wieder auf den Geschmack gebracht hat - zumindest in Bogotá werden wir wohl nochmal in der Liga (dann Platz 25 weltweit) zuschlagen. Natürlich reizt auch das Central - wann kann man schon im weltbesten Lokal essen? Das Noma in Kopenhagen ist sicher vielen ein Begriff und wäre um ein vielfaches schwieriger zu realisieren (gewesen) - ich lass das mal offen, aber ich gebe zu: Sauteuer, aber es reizt schon seeehr.

Und nach ein paar (wenigen) Stunden Schlaf ging es weiter nach Bolivien.

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