Wir haben Buenos Aires inzwischen verlassen und sind im Norden Argentiniens unterwegs. Wir haben ein Auto gemietet und werden die kommenden acht Tage die faszinierenden Anden im Norden Argentiniens, an der Grenze zu Bolivien, besuchen. Wir sind gespannt, einerseits ist Salta die am besten erhaltene Kolonialstadt in Argentinien, andererseits ist die Region vergleichsweise arm und abgelegen. Die Route haben wir in den letzten Tagen zusammengestellt und auch die Quartiere vorausgebucht. Als Ausgleich zur Estancia sind es Hostels und AirBnBs – schönere, aber auch einfachere.
Bei einer Unterkunft steht auf Airbnb, dass man mit der Familie abends mitessen kann. Wir sind da eher offen, es ist oft ganz lustig und interessant mit den Einheimischen zu reden, aber da kam noch der Hinweis von Airbnb: „In dieser Gemeinde leben wenige Menschen und es gibt keine Restaurants.“ Also werd ma fix mitessen… Übrigens geht’s in dieser Region auf über 3.000m Seehöhe – schau ma mal wie das wird.
Und noch ein paar Dinge zu den letzten Blogeinträgen bzw. was uns in Buenos Aires noch aufgefallen ist.
Im Sprachunterricht hatte ich eine Einheit über Restaurants, essen gehen, die regionale Küche. Da kamen auch die Garstufen beim Steak zur Sprache, die von „vuelta y vuelta“ (blutig) über „a punto“ (medium) bis zu „cocinado“ (well done) gehen. Und das Erstaunliche war die Aussage meiner Lehrerin, dass Argentinier ihr Fleisch am liebsten ganz durch essen und nur die Amerikaner und Europäer „a punto“ bevorzugen. Ich hab ihr das nicht geglaubt und daher auch nicht im Blog geschrieben. Inzwischen bekam ich es aber von zweiter Seite bestätigt und glaube es, da die Erklärung plausibel klingt. Etwas typisches in Argentinien ist „Asado“, Fleisch vom Grill. Das gibt es wirklich überall und ständig, selbst kleine Lokale arbeiten mit offenen Holzkohlegrills. Beim Asado werden verschiedene Fleischsorten über lange Zeit am Grill gebraten und aufgrund der Menge des Fleisches ist es nicht möglich, quer durch einen Gargrad zu treffen, daher braten sie alles ganz durch. Und ich muss sagen, wir hatten ausgezeichnetes Fleisch – zum Abschied haben wir uns mit unseren Freunden Alexa und Rick ein riesen Stück Fleisch geteilt und obwohl es ganz durch war, war es einfach herrlich schmackhaft. Von den vier Flaschen argentinischen Malbec, die uns durch den Abend begleitet haben, wollen wir da gar nicht reden. Und das alles übrigens um weniger als € 50,- pro Person – der Wein natürlich schon inklusive…
Dann bekamen wir auch noch Nachfragen wegen der übergewichtigen Hunde. Daher hier ein paar Bildbeweise – die Hunde mögen es uns bitte verzeihen.
Und wir wollen ja ganz ehrlich berichten, zweimal wurden wir bisher ein wenig betrogen in Argentinien. Beim ersten Mal haben wir die U-Bahn-Karte in einem Kiosk mit € 8,- aufgeladen – wir haben bezahlt, aber die Karte war am nächsten Tag dennoch leer. Aufladungen also nur mehr bei den mühsamen Automaten in den Stationen.
Und beim zweiten Mal hat man uns beim Geld wechseln offenbar ein wenig „abgezockt“. Durch die Menge an Geldscheinen (zuletzt bekamen wir beim Wechsel von € 50,- alles in 500 Pesos-Scheinen, was jeweils etwa 50 Cent sind, ausbezahlt) wird alles mit Geldzählmaschinen vor Dir abgezählt. Tja, als wir zuhause wie Einheimische alles in 10-Banknoten-Pakete aufteilen wollten, ging sich die Summe einfach nicht aus. Wir wissen noch immer nicht, wo der nette Kerl etwas abgezwackt hat, aber rund € 10,- haben gefehlt.
Es sind Kleinigkeiten und auch wenn uns das nicht gefällt, es gehört beim Reisen halt einfach dazu. Wir haben mit diesen Mengen an Geldscheinen keine Erfahrung und wissen nicht, wo etwas seriös ist und wo nicht. Mit jeder Erfahrung wird man klüger und das ist für uns halt das Lehrgeld, das man bezahlen muss. Soll nix Schlimmeres passieren, drum können wir darüber gut lachen und beim darauffolgenden Geldwechsel haben wir wie Einheimische mit Argusaugen aufgepasst und daheim war dann auch das Geld da, das wir erwartet haben.
Ich hätte gerne ein Fußballspiel in Buenos Aires gesehen, das Stadion La Bombonera von den Boca Juniors soll eines der tollsten der Welt sein, aber leider wäre das nur mit richtig teuren Touren möglich gewesen. Tickets gibt es im freien Verkauf nicht und über Plattformen gibt es ein ziemliches Betrugsrisiko, wie man so hört. Drum ließ ich es aus und begnügte mich mit einem Blick von unserem Haus auf La Bombonera zum Länderspiel Argentinien-Peru.
Damit noch ein paar bunt gemischte Eindrücke aus Buenos Aires und wir freuen uns auf die nächsten Stationen. Am letzten Tag waren wir auch noch im Museum für moderne Kunst, da unser erster Inlandsflug gleich mal um schnittige 6h verschoben wurde und wir daher noch mehr Zeit hatten…